14.03.24 – Umfrage 2024 — read English version

Gottstein GmbH & Co. KG

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CEO, Philipp Gottstein. © Gottstein GmbH & Co. KG

 

Aktuell vernehmen wir eine angespannte Situation im Handel, welche sich auch auf den Ordereingang bei uns als in Österreich produzierender Betrieb auswirkt. Die Abverkäufe im Einzelhandel sind schleppend und Ausgaben der Endverbraucher für Textilien sind zurückhaltend. Gleichzeitig vernehmen wir, dass andere Zulieferer und ihre Anlagen in der Branche eher unterdurchschnittlich ausgelastet sind, und sind gleichzeitig froh, dass bei uns dieser Trend nicht zu vernehmen ist.

 Wir für uns erwarten im zweiten Halbjahr eine leichte Verbesserung. Mit einem echten Aufwärtstrend rechnen wir eher erst im neuen Jahr.

 Der derzeitige Preisdruck ist merkbar, weshalb es aus unserer Sicht Sinn macht, Prozesse zu optimieren und Ressourcen möglichst gut und gänzlich zu nutzen. Wir zum Beispiel verwenden die Wollabfälle aus unserer Produktion fast zu 100 % wieder. Unsere 250 kWp Photovoltaik Anlage auf dem Dach der Produktionshalle ermöglicht es uns, mittelfristig unsere Energiekosten zu senken.

 Aus meiner Sicht besteht in Europa das Risiko der Deindustrialisierung auf Grund der hohen Energie- und Lohnkosten. Der Druck auf die heimische Industrie steigt. Kosten können nicht 1:1 an Kunden weitergegeben werden, weshalb ohne massive Produktivitätssteigerungen Auslagerungen für viele Firmen mittelfristig nicht vermeidbar sein werden. Gleichzeitig zeigt sich aber, wie wichtig es ist, eine Deindustrialisierung zu verhindern, da dies zur vollkommenen Abhängigkeit führt.